Digitale Bilderstürmerei?
Medien – Kunst –
Erinnerung. Ein Essay.
Von André Donk
Die
Digitalisierung von Informationen nimmt zu. Digitale Medientechnologien sind
aus unserem Alltag, unserer Lebenswirklichkeit nicht mehr wegzudenken: Die
Arbeit von Verwaltungen, Wirtschaft und Wissenschaft ist heute ohne Computer
und weltweite Rechnernetze nicht mehr zu leisten. Und auch das Kunstsystem
bedient sich spätestens seit der durch Nam
June Paik popularisierten Videokunst intensiv der jeweils
avancierten Medientechnologien. In den letzten Jahren jedoch häufen sich in
Medien wie Wissenschaft die Stimmen, die vor dem Verlust digitaler Daten und
damit vor der Gedächtnislosigkeit moderner Gesellschaften warnen:
"Ein Feuerleger ist heute gar nicht mehr nötig,
um das kulturelle Gedächtnis zu löschen, die Datenträger verglühen ganz von
allein", so die Kulturwissenschaftlerin Aleida
Assmann.
Weiter |
|
Kurator Zufall
Neue
Gegenwart kürt Münsters inoffizielle Skulpturenlandschaft.
Ein Kunstprojekt.
Von Björn
Brückerhoff
In der Ausstellung
„Skulptur
Projekte Münster 07" gibt es einen
Wohnwagen,
der an immer anderen Stellen in der Stadt steht. Michael Asher hat das
Gefährt bereits zum vierten Mal in Münster aufgestellt. Damit es keinen
Strafzettel bekommt oder abgeschleppt wird, muss es immer wieder umgestellt werden.
Daran hat sich
bei den Ausstellungen 1977, 1978, 1997 und 2007 nichts geändert. Am Ufer des Aasees steht der
Güllewagen
von Tue Greenford, der Wasser ansaugt, um es dann im Bogen wieder in den See
zu schießen (Titel:
„Diffuse
Einträge"). Isa Genzken hat vor der Überwasserkirche eine Menge Dinge
aufgestellt, zum Beispiel
einen
Klappstuhl mit einer Babypuppe und einem Sonnenschirm. Genannt hat sie das Ensemble
„Ohne
Titel". Aber: Münster hat noch viel mehr Kunstwerke zu bieten.
Weiter |
|
Nur Suchmaschinenkunst?
Bilder-Remix im Internet zwischen künstlerischer
Freiheit und Urheberrecht
Von Jens O.
Brelle und Björn Brückerhoff
Wann wird Kunst zur Kunst? Im
Internet, wo die Aura des Museums fehlt, muss Kunst mitunter zur Kunst
erklärt werden, um als solche zu gelten. Die Künstler karikieren ihre Kunst
bisweilen selbst.
Weiter |
|
|
Der Park im Kopf
In
Steinfurt kann man einen Vergnügungspark besichtigen,
den es seit hundert Jahren nicht mehr gibt.
Von Björn Brückerhoff
In
der Nähe des westfälischen Ortes
Steinfurt vollbringt man das Kunststück, ein Café, eine Bratwurstbude, einen
Tretbootverleih und einen kostenpflichtigen Parkplatz um einen Amüsierpark
aus dem 18. Jahrhundert zu gruppieren, dessen Attraktionen fast alle bereits
vor knapp hundert Jahren abgerissen worden sind. Ein Ortstermin.
Weiter |
|
Street Art: Die Straße
als Medium
Von Christoph Platz und Kristina Schneider
Schriftzüge an
öffentlichen Verkehrsmitteln, Figuren auf Reklametafeln, Aufkleber an
Regenrohren: Street Art heißt die subtile Form der kleinen Eingriffe in den
städtischen Raum, die sich seit einigen Jahren mit wachsender Verbreitung
und medialer Aufmerksamkeit konfrontiert sieht. Ohne offensichtlichen Autor
und Anlass stören Sticker, Schriftzüge oder Installationen die wohlgeordnete
Oberfläche des Stadtraums.
Weiter |
|
Kunst und Religion
Beobachtungen eines
angespannten Verhältnisses zwischen
kunstästhetischer und religionsästhetischer Wahrnehmung vor Ort
Von Erika Edusei und Fritz U. Krause
Wer die mehrjährige
Bielefelder Kunst-und-Kirche-Szene kennt, wird sich sicherlich an die
Abendmahlsinstallation des Stuttgarter Professors Wolfgang Knoll
erinnern, die im Sommer 2000 in der Süsterkirche der ev.-reform.
Gemeinde Bielefeld ausgestellt war. Sie hatte das Potenzial,
eine Gemeinde zu spalten.
Weiter |
|
Die Kunst der
Verstauchung
Von Heiner H. Hoier
Wir erinnern uns:
Im so genannten „Karikaturenstreit“ hatte die
Satire plötzlich Verteidiger, die als Betroffene gern selbst schon mal den
Staatsanwalt bemühen.
Sie machten sich stark für die Pressefreiheit nicht nur aus unverbrüchlicher
Liebe zu ihr. Vielmehr ergriffen sie die Gelegenheit, um sich im xenophobisch
durchwirkten Kampf gegen das Fremde als Demokraten zu profilieren. Die
billig zu habenden Statements sicherten politischen
Zugewinn. Die Urheber der Satire, nämlich die
Zeichner selbst, kamen in dieser Diskussion nicht vor.
Weiter |
|
|
Kreutzgänge
Oder: Reflexionen zur Kunst des
Jakob Kreutzfeld
Von Nikolai Wojtko
Die Arbeiten von
Jakob Kreutzfeld bewegen sich in einem vielschichtigen Spannungsbogen.
Bekannt geworden ist der in Belgien lebende Künstler innerhalb der
europäischen Kunstszene vor allem durch seine Rauminstallationen, in denen
er so brillant wie scheinbar unauffällig mit den vorgefertigten
Erwartungshaltungen und Sehgewohnheiten des Publikums spielt. Der
Spannungsraum im Individuum wird hierbei vom Ich weg zum Bereich des Es der
Installation gelenkt.
Weiter |
|
|
Freie Autorinnen und Autoren gesucht
In eigener Sache
Das
Medienjournalismus-Magazin Neue Gegenwart sucht weitere freie Autorinnen und Autoren
für medienjournalistische Berichte, Reportagen,
Kommentare, Glossen, Features, Kurzgeschichten, Essays, Video-Beiträge oder
auch wissenschaftliche Aufsätze.
Weiter |
|
Die Autoren dieser Ausgabe
Lernen Sie die Autoren der aktuellen Ausgabe der Neuen Gegenwart kennen..
Weiter
|
|
Die Ausgabe Nr. 53 der Neuen Gegenwart
erscheint Anfang November 2007.
Abonnieren
Sie hier den kostenlosen Newsletter
Presse-Infos
rund um Neue Gegenwart
Bisherige
Ausgaben der Neuen Gegenwart im Volltext
Haben
Sie Interesse an einer Publikation in Neue Gegenwart? |
|