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Münsters Universitäts-Zeitung
Unveränderte Originalfassung, Juli 2004.
Hinweis der Gegenwart: Das Zitat zur Bedeutung des Preises lautet
vollständig: "Der Grimme-Online-Award ist eine tolle Auszeichnung,
sicherlich eine der wichtigsten Auszeichnungen im deutschen
Online-Journalismus."
Klar
und schnörkellos
Student der Kommunikationswissenschaft
erhielt Grimme Online Award für Internetmagazin
Als der münstersche Student Björn Brückerhoff im Sommer 1998 ein kleines
Portal namens "bb-world" ins Internet stellte, hing die "Dot-Com-Welt" noch
voller Sterne. Seit dem hat sich einiges geändert: Die Blase "New Economy"
ist kläglich zerplatzt, Brückerhoffs Projekt dagegen leuchtet strahlender
denn je. Jetzt ist der 25-jährige Kommunikationswissenschaftler mit seinem
Online-Magazin "Die Gegenwart" - so der neue Name seit 2003 - ganz oben
angekommen und mit dem Grimme-Online-Award "Medienjournalismus"
ausgezeichnet worden. Der so Gelobte weiß das richtig einzuschätzen: "Das
ist eine tolle Auszeichnung, die wichtigste in Deutschland!" Die Jury des
renommierten Medienpreises war voll des Lobes: "Form und Inhalt passen sehr
gut zusammen, die Inhalte zeichnen sich durch ein sehr hohes Niveau aus."
Der Grimme-Online-Award ist bereits der zweite Preis, den das Magazin in
diesem Jahr erhält. Erst im März konnte Brückerhoff den Lead-Award in Gold
entgegennehmen.
In inzwischen 38 Ausgaben griffen Brückerhoff und seine Gastautoren aktuelle
medienpolitische Themen auf. Der politische Aufbruch oder der Bildersturm
der aktuellen Ausgabe, die sich mit Journalismus und Kunst beschäftigt,
gehören zu typischen Schwerpunktthemen. Klar und schnörkellos gestaltet,
erinnert die zweimonatlich erscheinende "Gegenwart" an ein gedrucktes
Magazin. Diese Verbindung des traditionellen Print-Layouts mit dem Medium
Internet wurde ausdrücklich von der Jury hervorgehoben. Höhepunkt einer
jeden Ausgabe ist sicherlich das Interview mit Stars der Branche, seien es
nun Moritz Hunzinger, Peter Kloeppel, Florian Illies oder Peter Glotz.
Auch am
Institut für Kommunikationswissenschaft sind bereits Artikel für "Die
Gegenwart" entstanden. In der Februar-Ausgabe zum Schwerpunktthema "Amerika"
sind mehrere Beiträge erschienen, die im medienpraktischen Kurs
"Online-Journalismus" verfasst wurden. Dabei entstanden Texte über Arnold
Schwarzenegger, Oktoberfeste in den USA, Moralkampagnen, HipHop und die
Unterstützung des Pentagon für Hollywood-Kriegsfilme.
Während der feierlichen Preisübergabe im Schloss Bensberg zeigte sich
Laudatorin Susanne Kronzucker, Moderatorin des RTL-Nachtjournals begeistert:
",Die Gegenwart' steht für Qualität, vielleicht sogar eine neue
Qualitätsstufe des Genres im Netz." Das liegt freilich auch daran, dass "Die
Gegenwart" komplett auf Werbung verzichtet und so eine Unabhängigkeit wahren
kann, die gerade bei Journalismus über den Journalismus unerlässlich ist.
Möglich wird diese Unabhängigkeit durch den großen persönlichen Einsatz
Brückerhoffs, aber auch durch die kostenlose Mitarbeit seiner Gastautoren.
Ob und inwieweit sich dieses ehrgeizige Projekt im Berufsleben weiterführen
lasse, bleibe abzuwarten, so der Student. "Ich habe aber vor, das Magazin so
lange wie möglich erscheinen zu lassen", versprach Brückerhoff bei der
Preisverleihung direkt neuen Lesestoff.
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