Editorial: Björn Brückerhoff
Die erste Generation von Internet-Vordenkern wird seit Anfang der 90er-Jahre – in Anlehnung an Literati – als Digerati bezeichnet, also etwa als die digital Wohlbelesenen. Diese Intellektuellen mit Digitalfokus initiierten und prägen den gesellschaftlichen Diskurs über das Internet seit Jahrzehnten und waren damit für die ganz großen Visionen und ihre Umsetzung zuständig – nicht nur philosophisch, sondern oft auch ökonomisch. Edge.org schreibt: "They are the doers, thinkers, and writers who have tremendous influence on the emerging communication revolution. They are not on the frontier, they are the frontier."
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Text/Interview: Björn Brückerhoff
Bild (oben): Christopher Michel
Social Media ist mal als ganz gute Idee gestartet. Während man in den 90er-Jahren im Web noch oft auf zeitungsähnliche Einseitigkeit setzte und die Nutzer allenfalls Leserbriefe per E-Mail senden durften, entwickelte sich nach dem Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000 eine neue Generation von Anwendungen. Die Nutzerzahlen stiegen – davon weitgehend unabhängig – ohnehin weiter stark an und neue Geschäftsmodelle wurden möglich. Statt die Nutzer mit Inhalten zu berieseln, setzte man nun darauf, die Nutzer die Inhalte liefern zu lassen und gab ihnen die nötigen Werkzeuge dafür an die Hand. Die Unternehmen stellten die Plattformen zur Verfügung und konzipierten (im Wesentlichen intransparente) Algorithmen, mittels derer die Inhalte zu den Nutzern gelangen sollten – und umgekehrt.
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Text: Stefan Bieletzke
Bild: Francesco Ungaro
Künstliche Intelligenz (KI) der Gegenwart ist ein fachlich-beschränkter Hilfs-Assistent, der oft kaum intelligenter daherkommt als ein Mensch mit natürlicher Dummheit. Durch maschinelles Lernen und exponentiell-beschleunigten Fortschritt werden die schwachen Assistenten aber alsbald zu Fach-Genies. Die Idee der Singularität ist, dass es einen Zeitpunkt gibt, an dem die Maschinen sich forciert selbst verbessern, so dass nach den Fach-Genies ein maschinelles Universal-Genie folgen kann. Der Punkt, an dem die Menschen dieser Universal-KI eine starke Intelligenz zuerkennen, die exponentiell wächst und die Intelligenz der Menschen schnell um ein Vielfaches überschreiten wird. Es ist der Scheidepunkt, an dem es kein Zurück mehr gibt in eine Welt ohne diese KI. Wenn der Universal-KI eine Entscheidungs- und Handlungskompetenz zuerkannt wird, wird die Gesellschaft eine andere sein, eine positiv-utopische oder eine negativ-dystopische Gesellschaft, je nachdem, welchen Moralstandpunkt die KI vertreten wird.
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Text: Alexander Bode
Bild: Sergio Souza
Ein wesentlicher Baustein bei der Digitalisierung von Unternehmen ist der Einsatz von Algorithmen. Das sind Computerprogramme, die nach bestimmten Mustern in Daten suchen oder über Wenn-dann-Verknüpfungen zum Beispiel Ergebnisse für Suchanfragen liefern. Einer der berühmtesten Algorithmen ist der Such-Algorithmus von Google, ein mittlerweile mehr als zwei Milliarden Codezeilen langes Programm, das nur einem Ziel dient, immer bessere Suchergebnisse bei Anfragen im Internet zu liefern.
In der Vision vieler digitalen Vordenker übernehmen Algorithmen immer mehr Entscheidungen und ermöglichen somit ein hoch automatisiertes und immer effizienteres System.
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Text: Silke Kettig
Bild: Pixabay
Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) im Journalismus aktuell in Deutschland und weltweit? Was sind die zukünftigen Möglichkeiten für den Einsatz des Roboterkollegen, was wird er aber vielleicht auch nicht leisten können? Und – ganz essentiell in der Debatte – wie ist eigentlich die Akzeptanz von computergenerierten Nachrichten beim Publikum? Diese Fragen stehen im Fokus dieses Beitrags, der versucht zu klären, welche Einsatzmöglichkeiten es für KI im Journalismus gibt. Und wo die Grenzen der Einsetzbarkeit der Maschine liegen.
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Text: Marcus Bölz
Bild: Benjamin Suter
Chefs nerven. Sie fordern mehr Leistung ein, gewähren keine Gehaltserhöhung und zerren einen in überflüssige Konferenzen. Auf denen reden dann nur sie und am Ende sind sie verwundert, dass kein „Teamspirit“ entsteht. So weit, so schlecht. Umfragen belegen kontinuierlich, dass in Deutschland zahlreiche Menschen mit einer sogenannten „inneren Kündigung“ arbeiten. Vier von fünf Mitarbeitern fühlen sich ihrem Unternehmen kaum oder gar nicht emotional verbunden, so das Ergebnis einer repräsentativen Studie des Beratungsunternehmens Gallup aus dem Jahr 2018. 71 Prozent der Befragten gaben an, nur noch Dienst nach Vorschrift zu machen. Bei 14 Prozent ist die Bilanz noch negativer: Sie haben innerlich schon gekündigt. Deshalb beschäftigen sich seit vielen Jahren zahlreichen wissenschaftliche Disziplinen mit der Relevanz von Führung für die Organisationskultur. Kommunikation ist dabei häufig das Zauberwort. Der Beitrag der Journalistik in der Frage ist bislang jedoch sehr bescheiden. Dabei spielt die Führung auch im Journalismus eine wichtige Rolle, wenn es um die Frage der Qualität geht. Vor allem aber sind Redaktionsleiter gefordert, wenn sie zu innovativen Redaktionsagieren anregen sollen.
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Text: Alexander Bode
Bild: Anni Roenkae
Die Künstliche Intelligenz (KI) ist eine Schlüsseltechnologie im digitalen Zeitalter. Kaum eine Technologie ist so hilfreich und gleichzeitig so umstritten. Fast jeder Mensch nutzt mittlerweile Software mit KI-Algorithmen und dennoch machen sich viele Menschen Sorgen um ihren Job oder ihre Privatsphäre bei dem Gedanken, dass KI in viele unserer Lebensbereiche Einzug hält.
Für viele Menschen erscheint KI deshalb so fremd, da sie nicht nachvollziehen können, wie KI agiert und zu Ergebnissen kommt. Die Wenigsten kennen die Technologie und ihre Funktionsweise gut genug, um zu verstehen, was sich in Geräten und Applikationen unter Anwendung von KI-Algorithmen abspielt.
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