Der Markt der Themen    Editorial  

Wenn in Journalismus-Ratgebern Tipps zur Themenfindung gegeben werden, sieht das zumeist klar und logisch aus: Nachrichtenagenturen liefern vorsortierte Informationen direkt in die Redaktion. Wenn nicht, müssen Journalisten eben selbst kreativ werden. Das bedeutet: Brainstorming, Telefonate, Ortstermine, persönliche Gespräche. Die Recherche kostet viel Zeit. Soviel zur Theorie.

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Gute Kommunikationsstrategie:
Ehrlichkeit

Interview mit Public Relations-Professor Thomas Pleil

In der Unternehmenskommunikation hat das Internet den Umgang mit Kunden, Geschäftspartnern und den eigenen Mitarbeitern verändert. Sie sind spürbar näher gerückt, stellen Fragen, diskutieren, bewerten die Leistungen des Unternehmens höchst subjektiv und beschweren sich öffentlich. Aber sie bilden auch Fanclubs und geben Tipps für neue Produkte. Unternehmen müssen lernen, ihren Zielgruppen genau zuzuhören. Public Relations-Professor Thomas Pleil erklärt im Interview, warum Ehrlichkeit inzwischen die beste Strategie in der Unternehmenskommunikation ist.

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Von überhöhten Terminierungsentgelten über abgeschaffte Baumschutzsatzungen bis zur Entschädigung für deutsche Kolonialverbrechen

Warum es manche Themen
nicht in die Medien schaffen

 

Von Horst Pöttker, Dortmund

Was verletzt die Berufsehre von Journalisten am meisten? Wenn sie Falsches berichten? Wenn sie die Privatsphäre Prominenter verletzen? Oder wenn sie Banalitäten zu Sensationen aufbauschen? Das alles sind gewiss gravierende Verfehlungen. Die schwerste Verfehlung aber ist, wenn Journalisten etwas nicht berichten, obwohl es in die Öffentlichkeit gehört. Denn ihre Aufgabe ist nicht, dem Publikum Gutes zu tun oder es vor Schädlichem zu bewahren; seit es Journalisten gibt, besteht ihre Aufgabe darin, alles Aktuelle bekannt zu machen, was der Einzelne wissen muss, um sein Leben auf der Höhe der Möglichkeiten zu gestalten, und was die Gesellschaft an Transparenz braucht, um sich selbst zu regulieren.

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Afghanistan: Gibt es eine Medienstrategie der Taliban?


Von Babak Khalatbari, Kabul


Militärische Auseinandersetzungen sind im 21. Jahrhundert aufgrund modernster Waffentechnologien oftmals schnell entschieden. Nicht mehr als neun Wochen dauerte der Kosovo-Krieg (1999), lediglich sechs Wochen der Krieg in Afghanistan (2001) und nur drei Wochen der Krieg gegen den Irak (2003). Der letztendliche Ausgang eines Krieges entscheidet sich trotzdem immer in der nachhaltigen Beilegung des militärischen Konflikts. Zwischen Staaten oder Ethnien in einem Staat. Diesen Postkriegszustand nennt man Friedensprozess. Manchmal kann er mehr Zeit in Anspruch nehmen als der eigentliche Krieg. Auch kann der Frieden ab und an ein trügerisches, gefährliches wie teures Geschäft sein und mit Rückschlägen aufwarten. So beispielsweise in Afghanistan. Die Medien berichten darüber. Täglich.

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Aufmerksamkeit ist nicht alles

Gedanken zum Agenda-Setting politischer Parteien zwischen Medienmacht und öffentlicher Meinung


Von Christian Junge, Berlin

1960 legten die Politikwissenschaftler Angus Campbell, Philipp Converse, Warren Miller und Donald Stokes ein einflussreiches Modell zur Analyse von Wahlentscheidungen vor. Neben langfristigen Parteienbindungen – die als Parteienidentifikation bezeichnet wurden – seien politische Persönlichkeiten und Themen wahlentscheidend. Heute kommt wohl insbesondere letzten beiden Faktoren des „Ann-Arbor-Modells“ große Bedeutung zu.

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Medienkrieg, Kriegsmedien 

Eindrücke zum amerikanischen Journalismus
nach dem 11. September



Von Anne-Katrin Arnold, Philadelphia


22.30 Uhr in Philadelphia, eben sind die Lokalnachrichten auf Fox 29 zu Ende gegangen. Der Aufmacher war die Nachricht, dass der deutsche Smart nun auch auf der anderen Seite des Atlantiks angekommen ist. Die lokalen Stationen von ABC, NBC und CBS beginnen ihre Nachrichtensendungen live vom Brand einer Lagerhalle.

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Afrika ist kein Land

Welche Nachrichten erreichen uns eigentlich
vom schwarzen Nachbarn?


Von
Frank Windeck, Johannesburg


Wenn wir eine Liste von Wörtern zusammenstellen würden, die ein bestimmtes Land beschreiben sollte, dann ist sehr wahrscheinlich, dass bereits nach wenigen Begriffen klar ist, um welches Land es sich wohl handeln mag. Ein Beispiel: Elefanten, Gold, Urlaub, schwarze Haut, Kriminalität, Tafelberg, Apartheid. Genau! Südafrika. Wir alle haben unsere Bilder im Kopf von bestimmten Ländern und deren Realität. Selbst, wenn wir noch nie dort waren. Doch woher stammen diese Bilder und Eindrücke?

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Ich und die anderen Themen



Von Petra Bäumer, Münster

Glaubt man dem Fernsehen, dann gibt es nur eine Sorte Journalist: Jene mit dem Finger in der Wunde, der Nase Richtung Zeitgeist und mit permanenter Gänsehaut von ihrem Gespür für Themen. So gesehen ist es verständlich, dass viele Journalisten-Ratgeber das Kapitel Themenfindung überspringen: Liegt dies nicht ohnehin jedem Journalisten im Blut? Walther von LaRoche jedoch fängt in seiner seit Jahrzehnten geltenden „Einführung in den praktischen Journalismus“ ganz vorne an und beschreibt den Drei-Schritt der journalistischen Arbeit: Ideen finden, recherchieren, schreiben.

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Der objektive Informationswert



Von
Jens O. Brelle, Hamburg


Das letzte Caroline-Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom 6.  März vergangenen Jahres, das im Rahmen einer ganzen Reihe von Entscheidungen zu Klagen derselben Kläger ergangen ist, setzt neue Maßstäbe im Verhältnis von Privatsphäre und Pressefreiheit in der deutschen Rechtsprechungsgeschichte.

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Weitere Beiträge zum Thema

Schon früher hat Neue Gegenwart über Themenfindung im Journalismus berichtet.
Die nachfolgenden Texte stammen aus Ausgabe Nr. 40: Neuer Journalismus.

Wer macht die Nachrichten?
Von Björn Brückerhoff in Ausgabe 40

Schon in den 40er Jahren hat der amerikanische Sozialpsychologe Kurt Lewin festgestellt, dass in praktisch allen gesellschaftlichen Bereichen "Schaltstellen" oder "Schleusen" existieren, an denen einzelne Personen Schlüsselpositionen besetzen. Er untersuchte damals, welchen Einfluss Hausfrauen in der Familie als Entscheider beim Einkauf von Lebensmitteln besitzen.

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Die Unabhängigkeit der Wirklichkeitswahrnehmung
Interview mit Wolfgang Donsbach in Ausgabe 40

Professor Wolfgang Donsbach, geboren 1949, ist geschäfts-führender Direktor des Instituts für Kommunikationswissenschaft an der Technischen Universität Dresden. Zu seinen Arbeits-schwerpunkten zählen unter anderem die Erforschung der öffentlichen Meinung und die Journalismusforschung. Die Gegenwart sprach mit Wolfgang Donsbach über Qualitätsunterschiede zwischen Print- und Online-Journalismus, die Vor- und Nachteile von Weblogs und die Motivation, Weblog-Leser zu sein.

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Blogging: PR zwischen Euphorie und Ignoranz
Von Thomas Pleil in Ausgabe 40

Blogger berichten über Parteitage. Blogger kontrollieren Journalisten. Sportler durften nicht bloggen – zumindest während der Olympischen Spiele. Manager bloggen. Es heißt, Blogger können ihre Firma in Gefahr bringen. Es heißt aber auch, Blogging sei „die“ Chance für PR. Was also bedeutet Blogging für die Public Relations? Eine Revolution? Ein kleines zusätzliches Tool? Einige meinen, Blogging sei das Ende von Public Relations. Andere sehen darin den Anfang.

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Corporate Blogs: Seifenblase oder Bereicherung?
Von Tim Fischer in Ausgabe 40

Die Berichterstattung über das Phänomen „Blogging“ hat in den vergangenen Wochen und Monaten online wie offline zugenommen. Längst sind die zunächst überwiegend von Privatpersonen geführten elektronischen Tagebücher von den traditionellen Medien wie beispielsweise „Die Zeit“ oder der Tagesschau“ kopiert worden und haben Einzug in das Themenrepertoire von Lifestyle-Magazinen wie „GQ“ gefunden. Nun rücken auch die Industrie-Unternehmen nach.

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Ausgabe Nr. 55 erscheint in Kürze.

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