Kommunikation in den Zeiten des digitalen Kulturwandels


25 Jahre World Wide Web, 20 Jahre Neue Gegenwart
®

Das Leben in der Mediengesellschaft führt nicht zwangsläufig zu großem Interesse an Medien. Der Journalismus steht nicht mehr nur vor der Aufgabe, seine Rezipienten durch Qualität zu überzeugen. Die Rezipienten müssen Qualität auch wichtig finden. Sie müssen Journalismus erkennen können. Und sie müssen Journalismus unterscheiden können von den Medienangeboten, die von Unternehmen, Stiftungen und politischen Gruppierungen lanciert werden.


Weiter

Fake News als Symptom
postfaktischer Politik



Von Björn Brückerhoff, Bielefeld

Die Strategie, in der politischen Diskussion auch offensichtlichen Tatsachen zu widersprechen, sie als Lügen zu bezeichnen und stattdessen gefühlten Wahrheiten die Bedeutung von Fakten zuzumessen, ist ein Symptom postfaktischer Politik. Soziale Medien begünstigen die Verbreitung zugespitzter Inhalte ebenso wie von Falschmeldungen und Lügen, die als Fake News oder alternative Fakten öffentlich diskutiert werden.
 

Weiter



 

Die erste Internet-Partei –
Warum es die AfD wurde und nicht die Piraten – Eine Erkundung



Von Bernd Gäbler, Bremen

Mit 8,7 Prozent zogen die Piraten im Jahr 2011 auf Anhieb in das Berliner Abgeordnetenhaus ein. Den abrupten Erfolg hatte kaum ein politischer Beobachter vorausgesehen. Der Einzug in das Landesparlament war eine Überraschung. Der Berliner Wahlkampf dieser fünf Jahre zuvor, im Jahr 2006, gegründeten Partei wirkte auf viele ungewöhnlich. Statt einer professionellen Kampagne wirkten Plakate und Forderungskataloge wie selbstgebastelt. So eine Anmutung kannte man eher von Wahlen zu einem Studentenparlament als aus dem politischen Wettbewerb zum Einzug in ein Landesparlament.

Weiter

Die Autorinnen und Autoren
der aktuellen Ausgabe



Lernen Sie hier die Autoren der aktuellen Ausgabe kennen.

Weiter

Futter für den Troll


Von Tobias Eberwein, Wien


Partizipation galt vielen Akteuren in der Medienbranche über Jahre hinweg als Zauberwort. Vor allem die Vorstellung, dass sich über Nutzer-Kommentare zu journalistischen Beiträgen die Qualität der Berichterstattung steigern lassen würde (etwa durch Hinweise auf vernachlässigte Themen, durch die Korrektur von Fehlern oder gar durch die Herbeiführung eines gleichberechtigten gesellschaftlichen Diskurses), hat in der redaktionellen Praxis lange Zeit großen Enthusiasmus hervorgerufen. Gegenwärtig scheinen die hochtrabenden Hoffnungen allerdings weitgehend verflogen zu sein. Jedenfalls hat der praktische Umgang mit verschiedenen Phänomenen der Partizipation gezeigt, dass diese eben nicht automatisch zu einem besseren Journalismus führen, sondern im Gegenteil häufig dysfunktionale Effekte mit sich bringen. Aktuellen Problemen der Online-Kommunikation wie etwa Hate Speech und systematischem Trolling stehen Journalisten bislang meist hilflos gegenüber – besonders, wenn sie dabei selbst zur Zielscheibe der Kritik werden.

Weiter

Digitale Transformation im Maschinenraum der Fußballberichterstattung


Von Marcus Bölz, Berlin


Von wegen Einzelkämpfer: Ganze Stäbe arbeiten jeden Tag Hand in Hand, um die Arbeitsprozesse der Fußballberichterstattung professionell zu bewerkstelligen. Wie verändert der digitale Medienwandel die Organisation von Sportredaktionen und welche Arbeitsschritte sind vonnöten, um Fußball medial zu transportieren?

Weiter
Die Wahrheit, die wir meinen


Von Julia Serong, München


Die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten, das britische Votum zum EU-Ausstieg, der Einzug der AfD in den Bundestag – diese und einige andere Ereignisse haben hierzulande und weltweit für Aufruhr gesorgt. Populistische Parteien, Bewegungen und Wortführer gewinnen an Zulauf und erobern die Parlamente – nicht nur in den USA, sondern auch in Europa. Der Ton hat sich verschärft, sowohl in parlamentarischen Debatten, als auch „auf der Straße“ – was mittlerweile auch heißt: in den Kommentarspalten der sozialen Netzwerke. Persönliche Anfeindungen und Beleidigungen, an Rufmord grenzende Verleumdungen und Drohungen bilden das „Hate Speech“-Instrumentarium, das sich Politiker wie Bürger gleichermaßen zulegen, um in den hitzigen Debatten die Oberhand zu gewinnen.

Weiter

Wintersemester 2000/2001: Willkommen im Internet


Von Petra Bäumer, Köln


Kann eine Semesterbroschüre Spiegel für das Internet der Zeit sein? Ein kurzer, leicht verklärter Blick in die Vergangenheit.

Weiter

Datenjournalismus: Gespür für Daten ebenso wichtig wie Kernkompetenzen

Von TIna Bettels-Schwabbauer, Dortmund

Die Digitalisierung hat die Dynamik des Journalismus und das Berufsbild des Journalisten entscheidend verändert. Dieser Entwicklung sollte auch die Journalistenausbildung Rechnung tragen. Sie sollte neue Kompetenzen vermitteln, die von Journalisten heutzutage gefordert werden, wie zum Beispiel datenjournalistische Fähigkeiten – dabei aber auf keinen Fall die Vermittlung von Kernkompetenzen vernachlässigen, sind sich Journalisten und Journalistenausbilder einig.

Weiter

Weitere Beiträge zum Thema aus den vergangenen Jahren

Der alltägliche Medienjournalismus

An Medienthemen kommt niemand vorbei,
die Medienaufklärung kommt von selbst

Datenschutz ist ungeil

Interview mit Peter Glaser (2007)

Von Björn Brückerhoff

Zu einer Medienkonferenz in Hamburg hatte Ende 2005 das Jonet geladen, die größte deutsche Journalisten-Community im Internet. In einer der zahlreichen Podiumsdiskussionen ging es um Medienjournalismus. Die Zusammensetzung der Podiumsteilnehmer „Medienjournalismus“ versuchte, möglichst perspektivenreich zu sein. Alle Protagonisten hatten täglich mit Medienjournalismus zu tun. Gemeinsamkeiten gab es ansonsten trotzdem keine.

Weiter

Von Björn Brückerhoff

Früher, kurz bevor das Web zum Massenmedium wurde, konnte man alle deutschen Telefonbücher auf einer CD-ROM erwerben. Später, in einer zweiten Fassung, kamen zu den Namen und Nummern sogar einige statistische Informationen hinzu. Die Aufregung war groß. Neue Gegenwart® hat mit Peter Glaser über das Bewusstsein der Bevölkerung gesprochen, persönliche Daten schützen zu müssen.

Weiter

Wir gestalten nur eine Übergangsphase

Interview mit Jochen Wegner (2007)

Das Internet der Zukunft:
Wohin geht die Reise?

Von Björn Brückerhoff

Das mobile Internet auf dem Handy ist längst da. Auf fast jedem aktuellen Mobiltelefon kann es aufgerufen werden. Doch das Design der Geräte muss sich verändern, damit Online-Journalismus und Nutzerbeteiligung mobil werden können. Neue Gegenwart® hat mit Focus Online-Chefredakteur Jochen Wegner über Veränderungen durch die Mobilisierung des Online-Journalismus gesprochen.
 

Weiter

Von Heiko Hebig

Das Internet ist mit solch einer Macht und Geschwindigkeit in unseren Alltag gedrängt und dort inzwischen nicht mehr wegzudenken, dass lediglich eine Tatsache Bestand hat: Das Internet ist Infrastruktur und als solche weder Trend noch Medium. Das Internet verbindet Menschen und Maschinen und dient Kommunikation und Handel als technologische Basis.

Weiter

Die Nadel im Heuhaufen

Digitalisierter Alltag:
Wirklichkeit und virtuelle Welt verschmelzen

Die Zukunft der mobilen Web-Nutzung

Von Christiane Schulzki-Haddouti

Für die Entwicklung der „Online-Durchsuchung“ scheint das Bundeskriminalamt (BKA) bereits gerüstet zu sein. So sieht der Haushalt des Bundesinnenministeriums für 2008 mit 200.000 Euro zwei Planstellen für die Entwicklung der speziellen Software vor. Doch das scheint nur eine Art Notinfusion zu sein. Eigentlich hatte das Bundesinnenministerium dem BKA bereits mehrere Millionen Euro an Forschungs- und Entwicklungsgeldern zugesagt. Doch diese unterliegen der so genannten qualifizierten Haushaltssperre: Der deutsche Bundestag stellt Bedingungen für ihre Verwendung. Und so lange es keine Rechtsgrundlage für die „Online-Durchsuchung“ gibt, kann er die Gelder nicht freigeben. Doch was genau ist die „Online-Durchsuchung“?

Weiter

Von Björn Brückerhoff

In der Welt des Designers Mac Funamizu muss niemand nach dem Weg fragen. Wörter in gedruckten Bücher können wie im World Wide Web angeklickt werden. Fremde sprechen sich auf der Straße an, weil sich ihre Interessen decken. Das World Wide Web macht das möglich, es ist mobil, dynamisch, es versteht uns. Und es ist endlich im Alltag angekommen: seine Angebote ergänzen die Wirklichkeit. So sehr, dass die Menschen sich fragen werden, wie sie jemals ohne ausgekommen sind.

Weiter

Fast Backward
Die Rückkehr der Geschichte im Internet

StudiVZ, Xing & Co.:
Die freiwillige Entblößung

Von André Donk

Mehr Geschichte war nie – man kann sich des Eindrucks gar nicht erwehren, dass „eine Flutwelle der Erinnerung über die Welt hereingebrochen“ ist, wie der französische Philosoph Pierre Nora (2002) schreibt. Zumindest die Medien zelebrieren kraftvoll die Wiederkehr der Geschichte: History ist das Format der Stunde. Wer glaubte, lediglich der nun mittlerweile immerhin acht Jahre zurückliegende Jahrtausendwechsel und die damit verbundene Tendenz zur Rückschau habe uns einen Boom retrospektiver TV-Dokumentationen wie 100 Jahre (ZDF) oder Die 100 Wörter des Jahrhunderts (3Sat) beschert, sieht sich getäuscht.

Weiter

Von Kristina Schneider

StudiVZ, Myspace, Xing und andere Social Networking-Plattformen erleichtern die Beziehungspflege, ob beruflich, für die Uni oder privat. Über die Hälfte jugendlicher Internetnutzer macht es sich in den Online-Netzwerken gemütlich und stattet, oft auf mehreren Plattformen zugleich, Profile mit bunten Schnappschüssen, Details über den eigenen Geschmack und Links zu den Profilen von Freunden aus. Welche Konsequenzen ein sorgloser Umgang mit empfindlichen Daten außerhalb der kuscheligen Netzgemeinschaften nach sich ziehen kann, scheint vielen dabei nicht bewusst zu sein.

Weiter

 
 
Ausgaben im Volltext