Balsam fürs Volk
Finanzkrise, Wirtschaftskrise, Rezession, Inflation, Stimmungstief: Grund
zur Aufregung gibt es genug. Neue Gegenwart widmet sich in dieser Ausgabe
jenen, die das Schöne vermitteln, die über Medien Inhalte als Balsam für die Gestressten liefern
(oder liefern müssen). Sie wollen besänftigen, entführen, begeistern –
in ganz unterschiedlichem Auftrag.
Der Fotograf, Sammler, Kurator und Stifter
F.
C. Gundlach hat vier
Jahrzehnte lang Mode inszeniert und seine Bilder in großen Magazinen
veröffentlicht.
Doch seine Werke sind nicht nur Dokumente der wechselnden Moden, Gesten und
Posen. Stets waren
sie auch Projektionsflächen für die Wünsche und Träume der Leserinnen und Leser.
F. C. Gundlachs Bilder sind
in unzähligen Ausstellungen gezeigt worden. Sie funktionieren auch außerhalb
der Modemagazine, ihre Qualität steht für sich selbst. Gundlach gilt als
einer der bedeutendsten Modefotografen der Nachkriegszeit.
Im Neue Gegenwart-Interview erzählt F. C. Gundlach über sein fotografisches
Werk, prägende Erlebnisse seiner Karriere und die Digitalisierung der Fotografie.
Besonders freut sich Neue Gegenwart darüber, in dieser Ausgabe mit
freundlicher Genehmigung der Stiftung F. C. Gundlach
eine
Auswahl aus dem umfangreichen Werk des Fotografen
zeigen zu können.
Inszenierungen ganz anderer Art leisten sich derzeit einige angeschlagene
Unternehmen. Mit großem Aufwand ruft General Motors uns auf der Website "GM
Reinvention" zu, wie neu und völlig anders nun alles sei: klein die
Modellpalette, schlank die Strukturen und Produkte. Und wenn schon nicht
öko, dann wenigstens sparsam. Aufwändige Werbespots sollen die neue Ehrlichkeit
untermauern: "Let's be completely honest" gelobt die Werbung des Unternehmens –
"Our lawyers say we have to" ätzen im World Wide Web die Parodisten
zurück, die GMs zur Schau gestellte Wiedergeburtsfantasie angelockt hat.
Neue Gegenwart-Autorin Petra Bäumer hat sich in der emotionsgeladenen
Welt des
schönen Scheiterns umgesehen.
Keine Frage: Zum erfolgreichen Neuanfang gehört eine überzeugende Optik.
Auch in der Medienbranche benötigen Inhalte ein ansprechendes Umfeld, um
erfolgreich sein zu können. So fordert die Hamburger
Pressedesignerin Nikola Wachsmuth in Neue Gegenwart, sich in der Krise
wieder auf eine bessere
Qualität der Gestaltung zu besinnen.
Kitsch heißt der Fluchtpunkt krisengeplagter Konsumenten
ohne Geld. Die Übertreibung des Schönen findet in der Krise stets Käufer:
Die Umsätze der Ramschläden steigen. Neue Gegenwart-Autor Daniel Hornuff
zeigt die Gründe:
ironischer
Konsum.
Diese und weitere Themen finden Sie wie immer auf der aktuellen
Startseite
des Magazins, zum Beispiel den Hinweis auf die Fotostrecke, in der Sarah
Bernhard eine Auswahl ihrer Bilder zeigt:
"Lost
& Found". Oder den Beitrag von Neue Gegenwart-Autor Philipp Laage
zur Schönheit des Schrecklichen bei
Christian
Kracht.
Einige der Artikel wurden übrigens erneut von
Kristina Schneider illustriert. Sie
hat mit ihren
Illustrationen schon oft zur guten Verpackung des Magazins beigetragen.
Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen
Björn
Brückerhoff![](../images/cursor.gif)
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