Die Digitalisierung des Alltags
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Programme, die wir auf unseren Smartphones durch die Gegend tragen,
verändern unseren Alltag grundlegend. Sie zeigen uns unterwegs den nächsten Frisör, die
Wohnung, die wir mieten können – oder die Interessen des
Fahrradfahrers, der neben uns an der Ampel hält. Sie erkennen die Musik, die
das Autoradio spielt und leiten uns gleich weiter zum Kauf. Sie lassen uns
sehen, was andere über das Restaurant denken, zu dem wir gerade fahren – und
raten auch zu Alternativen. Sie belohnen uns über Bonussysteme, wenn wir
Geschäfte besuchen oder Produkte kaufen. Sie sagen uns, wer auch da ist,
wer schon da war und wer noch kommen wird – und schaffen damit
ganz neue Gemeinschaftsgefühle. Mobile Internet-Dienstleistungen zeigen uns
all das, was wir sehen wollen, was andere uns zeigen wollen – und auch das,
was andere aus Unwissenheit nicht vor unserem Zugriff verborgen haben.
Wenn von mobilen Internet-Dienstleistungen die Rede ist, geht es oft um den
gläsernen Menschen, um Bewegungs- und Verkaufsprofile, um Datenschutz
und Datenmissbrauch. Datenschützern stehen üblicherweise die Haare zu Berge.
Auch Neue Gegenwart hat sich schon mehrfach mit der
Datensammelwut
von Unternehmen im Internet und mit der
Macht
unserer ständigen Begleiter befasst.
Doch die Technik ist da. Und sie wird genutzt. Die
Nutzerzahlen werden rasant steigen. Vor allem, wenn Geräte und Dienste
billiger werden.
In dieser Ausgabe beschäftigt sich das Magazin Neue Gegenwart mit den Folgen der
Digitalisierung unseres Alltags durch das mobile Internet.
Wie wird die Technik unser Denken und Handeln beeinflussen? Wie verändert
sich unsere Gesellschaft, wenn das Internet noch stärker als bisher im Alltag
angekommen sein wird?
Im
Titel-Interview hat Neue Gegenwart dazu den Journalisten und Schriftsteller
Peter
Glaser befragt.
Neue Gegenwart-Autor Philipp Laage betrachtet das Leben im digitalisierten
Alltag als Identitäts- und Beziehungsmanagement.
Der
Mensch
wird zum eigenen Projekt. André Donk fragt nach den Wirkungen,
die die Digitalisierung
auf
die Wissenschaft haben kann. Simon
Bieling widmet sich dem unvermeidlichen Google Streetview – allerdings aus
ungewohnter Perspektive: Es geht ihm um die Erwartungen, die
Google Streetview
zu wecken vermag – schließlich kann nun praktisch jeder Ort vorab besichtigt werden.
Ein Bildlexikon des Alltags entsteht. Neue Gegenwart-Autorin Julia Serong gleicht Thesen des amerikanischen
Soziologen Richard Sennett mit jüngsten Medienentwicklungen ab: Kommt es zu
einer
Wiederentdeckung der Stadt
– angetrieben von Mobile Social Games?
Weitere Beiträge finden Sie wie immer auf der aktuellen
Startseite
des Magazins.
Neu im Neue Gegenwart-Portfolio ist das
Neue
Gegenwart-Blog. Dort werden ab sofort sehenswerte Fundstücke aus
den Medien gesammelt und gezeigt. Mehr zum
neuen Blog erfahren Sie in einem
Beitrag
in eigener Sache.
Und klar: Sie können auch
auf Facebook ausdrücken,
wenn Sie
Gefallen an Neue Gegenwart gefunden haben.
Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen
Björn
Brückerhoff
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