Ausgabe 59
Die Digitalisierung des Alltags





Startseite

Editorial
Das Ende der Geheimnisse?
Interview mit Peter Glaser

Der Mensch als Projekt
in der digitalen Wirklichkeit

Das Neue Gegenwart-Blog
Google Streetview: Über ein Bildlexikon und seinen Alleingeltungsanspruch
Die Wiederentdeckung der Stadt
Die Welt digitaler Spiele unter rechtlichen Gesichtspunkten
Bleibt alles anders? Die Digitalisierung der Wissenschaft

"Newspapers won't survive: Amerikanische Tageszeitungen und das mobile Internet
Weitere Beiträge zum Thema

Autoren dieser Ausgabe



Neu:
Neue Gegenwart-Blog
Neue Gegenwart bei Facebook
Link in Delicious ablegen



Impressum
Themen des Magazins
Ausgabenverzeichnis
Stichwortverzeichnis
Verzeichnis aller Autoren

 


Der Mensch als Projekt in der digitalen Wirklichkeit

Text: Philipp Laage    Bild: Photocase.com © complize | M. Martins

Newsletter und RSS-Feed
Artikel drucken
Über Neue Gegenwart
Presse

 

 

Die Privatsphäre ist in Gefahr! So wie Amur-Leopard und sibirischer Tiger scheint sie in einer vernetzten Welt der totalen Kommunikation vom Aussterben bedroht zu sein. Das pfeift jedenfalls jeder Spatz vom Dach, der aufgrund der jüngsten Medienberichte glaubt, das Google-Streetview-Fahrzeug würde ihn beim Duschen filmen. Eines der bedeutendsten Kulturgüter die Privatsphäre also ist im Begriff, gänzlich zu verschwinden. So die These. Schuld hat wie immer „das Internet“. Es schluckt sie einfach, fertig aus, auf nimmer Wiedersehen. Doch während entrückte Debatten über die vermeintliche Auflösung des Ichs in der digitalen Wirklichkeit einer intellektuellen Elite zwischen Feuilletonist und Soziologie-Professor vorbehalten bleiben, freut sich der Ottonormal-Onliner in erster Linie über schnelle und einfache Kommunikationswege. Dem Internet sei dank. Denn wenn es ein wenig empirischen Realismus neben all den herbeigeschriebenen Hypes und Hysterien gibt, dann doch bezüglich der Frage, warum die Menschen Facebook und andere Dienste wirklich nutzen.
Und das nicht zu knapp.

Identitäts- und Beziehungsmanagement
so verkopft beide Wörter klingen – können als wesentliche Nutzungsmotive für soziale Netzwerke im Web (im gemeinen PR-Sprech: Social Media) ins Feld geführt werden. Kurzum: Menschen interessieren sich für Menschen. Darunter fällt auch die eigene Person, denn wir leben nicht isoliert und immer in und durch Wahrnehmung unseres Umfelds. An diesem Umstand hat das Netz nichts geändert. Und es braucht nicht viel Geisteshelligkeit, um zu erkennen, dass „das Internet“ eben auch aus Menschen besteht.


Seine Identität ist für den Mensch so gegenwärtig wie noch nie

Menschen kommunizieren in sozialen Netzwerken in erster Linie mit anderen Menschen. Vornehmlich mit solchen, die sie aus dem echten Leben kennen. Auch das ist durch viele wissenschaftliche Studien belegt. Beziehungsmanagement wird das also genannt. Ob man jegliche Form menschlichen Handelns (man denke an morgendliches Waschen als Hygienemanagement oder erotische Spielformen in einer Beziehung als Sexualmanagement) mit jenem unsäglichen Nullwort aus dem Betriebswirtschaftsjargon anreichern muss, ist dabei von nachrangiger Bedeutung.

Ein Motiv spielt aber bei allen sozialen Netzwerken eine Rolle: das eigene Ich. Wer bin ich und wer will ich sein? Diese urmenschliche Frage wird auf ganz untheatralische Weise wieder präsent. Unser digitales Profil fragt direkt bei der Anmeldung scheinbar selbstverständliche Dinge. Was sind ihre Interessen? Ja, was sind denn meine Interessen? Was ist ihre politische Einstellung? Gute Frage! Viel braucht es nicht (zum Beispiel ausgereiftere Netzwerke und Plattformen), damit deutlich wird, dass die Komplexität hinter einem solchen Selbstentwurf im Prinzip unbegrenzt steigerbar ist. Ob ich psychedelische Kurzfilmschnipsel in virtuellen 3D-Räumen inszeniere oder im StudiVZ ein Fotoalbum vom letzten Malle-Urlaub hochlade, ist in letzter Konsequenz egal. Es geht um den Ausdruck dessen, wer und was wir sind. Ob gutgelaunte Partysau oder postmodern-verstörtes Großstadt-Ravekid
es spielt keine Rolle. Denn viel entscheidender, als die Frage, wer wir sind, ist die Frage, wer wir sein wollen, vor den Menschen und der Welt. Unser Selbstentwurf entsteht nämlich in einem Raum, in dem alle zuschauen. Mehr Menschen, als uns jemals vor dem Internet auf einmal beobachten konnten. Der Vorhang einer riesigen Bühne ist aufgezogen. Dort spielen wir – nicht irgendeine entrückte Geschichte, sondern unser Leben.


Der Mensch wird im Digitalen endgültig zum Projektentwurf

Das alles klingt vielleicht übertrieben. Vor allem für diejenigen, die nicht mit zwölf Jahren ganz selbstverständlich Smartphone mit mobilem Web und SchülerVZ-Profil hatten. Und doch: Wer hat sich beim Posten der letzten Statusmeldung nicht die Frage gestellt, wie er damit von den anderen wahrgenommen wird? Na also. Jeder Tweet, jeder kommentierte Facebook-Link, jeder Pinnwand- oder Blogeintrag gibt immer etwas darüber preis, wer wir sind. Und das Entscheidende ist: Ich als Nutzer merke das. Ich werde wahrgenommen, genauer gesagt alles, was ich von mir veröffentliche. Und darum reagiere ich.

Was sich in sozialen Netzwerken und persönlichen Öffentlichkeiten des Internets dieser Tage abspielt, nennen Soziologen Identitätsbildung durch Selbstnarration. Das, aus mir werden soll, entsteht maßgeblich durch die Geschichten, die ich von mir zu erzählen habe. Kleine wie große. Unser angestrebtes Selbstbild wird damit zum flexiblen Projektentwurf. Und im digitalen Raum findet unsere Identität quasi die perfekte Projektionsfläche für diesen Entwurf. Denn Digitales ist bekanntlich veränderbar, also anpassungsfähig, außerdem beliebig reproduzierbar und gleichzeitig komplett flüchtig. In der Digitalität spannt der Mensch deshalb seine Ansichten, Pläne, Träume und Illusionen variabel für die Umwelt auf. Sein Selbstentwurf wird durch den sozialen Spiegel der anderen Nutzer bestätigt oder abgelehnt. Positives Feedback („Wahnsinn, wo du immer unterwegs bist“) gibt uns das gute Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein.


Der digitale Spiegel ist die sinnstiftende Deutungsebene unseres Lebens

„StudiVZ ist wie Bunte lesen – nur mit Leuten, die man kennt.“ Diese Gruppe aus dem VZ-Netzwerk macht unbewusst deutlich, worum es geht. Was im echten Leben passiert, wird im Netz kommentiert, gedeutet, weitergesponnen, verstärkt und neu konstruiert. Da wird die „hammer Party“ vom Vorabend mit ein paar Insidern gespickt noch einmal auf der Pinnwand der Freundin rekapituliert. Was sich natürlich auch einfach per privater Nachricht oder von Angesicht zu Angesicht erledigen ließe. Auf der Bühne des Netzwerks soll es aber sagen: Schaut mal, was wir für eine gute Zeit hatten! Wir sind glücklich im Hier und Jetzt und unser Leben ist toll. Gerne wird diese Form der Kommunikation dann noch einmal aufgeladen, wenn es darum geht, dem Ex-Partner zu demonstrieren, dass man nun wirklich auch ohne ihn Spaß haben kann. So wird jeder Post zum Statement. Unverzichtbar ist, dass Freunde und Bekannte mitlesen. Oder eben der oder die Ex. Ob die Party vom letzten Wochenende wirklich so unverwechselbar toll war, lässt sich für den, der nicht dort war, erst einmal nicht überprüfen. Ist aber auch nicht wichtig. Entscheidend ist, was im Netz daraus wird. Wir können Spaß haben, wir sind glücklich. Und wenn nicht, können wir wenigstens so tun.

Subtiler geht derjenige vor, der die in Photoshop mit reichlich Kontrasteffekt veränderten Partybilder hochlädt. Dann wandelt sich jedes noch so fade Sit-In mit Bier und Schnaps – bei dem mal wieder nicht viel mehr herumgekommen ist, als sich recht hemmungslos zu betrinken – schnell zum zeitlosen Lebemoment im Andy-Warhol-Chic. Wir sind alle Künstler. Feierkünstler. Lebenskünstler. Auf jeden Fall mehr, als die Realität für uns bereit hält. Überschreiben wir das Album noch mit einer Songtext-Zeile, die wahlweise besonders verträumt, tiefgründig oder intellektuell anmutet, so ist das Gesamtbild fertig konstruiert. Was wir aus unserem Leben im Netz machen, ist genauso veränderbar und beliebig herstellbar wie seine digitale Form. Und es ist flüchtig, denn entgegen der Alltagserfahrung der meisten Social-Webler vergisst das Netz zum Teil eben doch was ich tue – etwa wenn ich alte Fotoalben einfach lösche. Sie sind dann zumindest nicht mehr für die Leute sichtbar, in deren Radius ich meine Identitätskonstruktion auslebe. Bei all dem bleibt wichtig, dass mein Projektentwurf nicht demaskiert wird. Und auch das ist dann gar nicht so neu: Die Menschen wünschen sich Authentizität.

Mehr Freiheiten hat der User, wenn er aus dem Korsett der sozialen Netzwerke ausbricht und zum Beispiel ein Blog betreibt. Dort wird aus der letzten Fernreise schnell eine spirituelle Ich-Erfahrung erster Güte. Die Zitation aus Bildern, Musik und anderen Dingen, die wir im Netz finden, fügt sich in Blogs schnell zusammen zu einem großangelegten, künstlerischen Projekt der Selbsterzählung. Die Freiheiten der eigenen Inszenierung scheinen unbegrenzt zu sein. Aber jeder noch so banale Pinnwand-Kommentar hat mit der hochaufwendigen Veröffentlichung von persönlichen Lebenserfahrungen im eigenen Blog eines gemeinsam: Er wirkt bedeutungs- und sinnstiftend. Wir ziehen die digitale Nachbearbeitung unserer Erlebnisse wie eine variable Schablone über unser reales Leben. Sie lässt weg, was keiner sehen soll und betont, worüber wir uns definieren möchten. Das funktioniert so gut, weil es so einfach ist. Weil es digital ist. Das Internet wird zur erweiterten, tieferen Bedeutungsebene all unser Handlungen, unserer Hobbys, unserer sozialen Beziehungen, unserer Partnerschaften und damit unserer Identität.


Die digitale Wirklichkeit wirkt zurück auf unser „echtes“ Leben

An dieser Stelle wird häufig die Frage aufgeworfen, ob das Internet nicht eben einfach das Internet sei und eigentlich gar nicht viel mit dem realen Leben zu tun habe. Diese Annahme ist – wie unschwer vorauszusehen war – kaum haltbar. Ob nun das Sein das Bewusstsein bestimmt oder andersherum, konnte zwar schon von Marx und Hegel nicht hinreichend geklärt werden. Vieles deutet aber darauf hin, dass die Wahrnehmung von uns selbst durchaus ganz reale Auswirkungen auf unser Leben hat. Und eben auch die Wahrnehmung anderer. Es gibt Menschen, die im Netz in Wortwahl, Semantik und Typographie ganz bestimmten Ästhetizismen folgen, die einer bestimmten Form der Selbsterzählung dienen, im privaten Rahmen aber ganz anders sind. Die hipsterhafte Häufung von Superlativen entzieht sich dabei ganz bewusst einer ernsthaft reflektierten Meinungsäußerung und bedient Funktionsmechanismen einer ganz bestimmten Lebenswelt mit eigenen Codes und Mustern. Und wenn dieser Habitus eben darin Niederschlag findet, immer das hyperaktuellste Musikvideo der neuesten hintertschechischen Indietronic-Band zu posten, die am besten noch gar nicht existiert – ja, dann muss sich eben dieser Mensch vielleicht die Frage gefallen lassen, warum er seine Zeit nicht lieber dafür aufwendet, einem alten Freund zu schreiben. Die Wahrnehmung bestimmt hier ganz konkret die Wirklichkeit. Es herrscht dicke Luft. Online wirkt auf offline zurück.

Solche Rückkoppelungen haben Störanfälligkeit. Bevor ich einen Menschen richtig kennen lerne, habe ich meist bereits über ein digitales Netzwerk Kontakt hergestellt und mache mir ein Bild. Ich gehe mit bestimmten Erwartungen in das nächste Treffen. Und wenn das aus allerlei interessant erscheinenden Fragmenten zusammengesetzte Bild des Gegenübers bei der echten Begegnung plötzlich gar nicht mehr so attraktiv erscheint, macht sich erst einmal Enttäuschung breit. Ich habe bisher nur die bedeutungsträchtigere Selbst-Erhöhung des anderen gesehen. Ich merke: Das so charmant-intelligente Mädchen, mit der ich irgendwie über Freundesfreunde im Netz in Kontakt gekommen bin, geht auf Partys, die überhaupt nicht besser, hipper und cooler sind als die meisten anderen Partys auch. Der Umgang mit ihren Freundinnen ist entgegen der mit Herzchensymbolen verzierten Treueschwüre im Netzwerk wenig tiefgehend, wenig offen, wenig persönlich. Die Zitate, die sie zur Beschreibung ihres Lebens einstreut, verwandeln sich schnell in eine seltsame Sprachlosigkeit, wenn es im persönlichen Gespräch einmal um wichtige Dinge geht – was man vom Leben erwartet, von der Liebe denkt, wovor man Angst hat. So wird das erste Date zur Stecknadel für die große digitale Seifenblase.

Internetphobiker sehen darin genug Grund, sich von all dem digitalen Gedöns abzuwenden. Was für ein Irrtum! Vielleicht entsteht aus dem Interesse im Netz ja auch etwas wirklich Wertvolles, das ohne die digitale Kontaktaufnahme nicht zustande gekommen wäre. Der Versuch ist es wert. Niemand streitet ab, dass ein gemeinsamer Tag in Zweisamkeit erfüllender ist als irgendeine Netzerfahrung. Aber die Art und Weise, wie dieses Treffen zustande kommt, welche Erwartungen darin stecken und wie es hinterher im Kontext verarbeitet wird, bestimmt heute zunehmend die digitale Ebene unserer Wirklichkeit. Was wir dort darstellen, wirkt sich immer mehr darauf aus, wie wir im echten Leben handeln. Denn vieles was wir tun, passiert überhaupt nur, weil es diese zweite Wirklichkeit gibt. So manches Foto wäre nicht entstanden, wenn der Fotograf nicht schon während des Auslösens die Absicht gehabt hätte, es in dieser oder jener Form ins Netz zu stellen. Vielleicht höre ich mir ein Album nur an, um später durch das Posten eines Videos den Eindruck erwecken zu können, mich mit dieser Art von Musik auszukennen. Vielleicht würde ich nie einen Marathon laufen, wenn ich dieses Ereignis nicht in einem Blog begleiten könnte, um dort Zuspruch und Anerkennung zu ernten. Im Kleinen kennt jeder dieses Verhalten. Statusmeldungen sind da ein naheliegendes Beispiel. Sie wollen klug erscheinen (Nietzsche-Zitat) oder emotional (Liedzitat), sie wollen die Innigkeit einer Beziehung unterstreichen („War gestern schön mit dir, Schatz <3“), Freundschaften mehr Bedeutung geben („Morgen. Treffen bei mir. Du bist dabei. Liebe“), dem Ex klarmachen, dass er weißgott nicht mehr gebraucht wird (Partyfotos mit anderen Typen). Und so weiter. Chat-Protokolle, Freundeslisten und Fotoalben sind codierte Teile unseres Selbst. Transkribierte Wirklichkeit. Löschte man sie plötzlich, würde vielen ein Teil ihres Selbst fehlen.


Ändert sich jeder Einzelne, ändert sich auch die Gesellschaft

Ist das alles jetzt so schlimm? Es ist auf jeden Fall menschlich. Das Netz schafft nichts gänzliches Neues, es bietet unseren Bedürfnissen nur ein bisher ungeahntes Ventil. Unsere Freunde und Bekannten sehen, wie wir uns darstellen und wer wir sein wollen. Und wir stellen uns diese Frage genauso. Das ist gut. Denn es hilft uns, persönlich zu wachsen, uns kritisch zu hinterfragen, zielstrebiger zu sein, Dinge zu tun, die wir für wichtig und richtig halten und auf Sachen zu verzichten, die bei näherem Betrachten überflüssig sind oder uns hemmen. Solange wir uns dem Diktat der Masse nicht unterordnen und uns die Fähigkeit bewahren, Fehltritte und die Vergangenheit mit Humor zu sehen, kann uns diese neue, digitale Wirklichkeit nur helfen. Man könnte auch sagen: Wenn alle hinschauen, was ich mache, bin ich eher geneigt, das Beste aus mir herauszuholen.

Wäre da noch die Sache mit der Privatsphäre. Mark Zuckerberg hat dazu in einem Interview sinngemäß folgendes gesagt: Wir werden transparent, und das ist wichtig. Warum noch trennen zwischen unseren sozialen Rollen? Warum hier Dinge sagen, für die wir uns dort schämen? Wir übernehmen heute mehr Verantwortung für alles, was wir tun. Zuckerberg zeigt, wohin die Richtung geht. Es ist nicht weniger als die Vision einer neuen Gesellschaft. Echte Privatsphäre (und nicht etwa das Auffinden meiner Emailadresse durch einen Adressbuch-Abgleich auf Facebook) bleibt schützenswert. Aber am Ende braucht der Personalchef gar nicht mehr in meinem privaten Online-Profil schnüffeln. Viele sagen heute schon: Wenn ein Unternehmen mich wegen meiner Partyfotos nicht will, ist es wohl auch nicht das richtige für mich.

Wie es am Ende tatsächlich kommt, hängt von so vielem ab. Utopien auf der einen Seite bedienen das Klischee vom mündig-aufgeklärten Netzbürger in einer zivilisierteren Welt. Fortschrittspessimisten proklamieren eine digitale Kluft, in der das Netz auch wieder nur den etablierten Eliten nützt. Wenn das Internet aber als die Kommunikationsinfrastruktur unserer Zeit uns Menschen zu transparenteren, verantwortungsvolleren, eigenständigeren, kritischeren, selbstbewussteren und sozial integrierteren Individuen macht, dann ist der revolutionäre Auftrag, der dieser Technologie immer wieder zugeschrieben wird, mehr als erfüllt. Und wir leben am Ende vielleicht doch ein erfüllenderes Leben in einer besseren Gesellschaft. Persönliche Projektentwürfe sind da keine schlechte Idee. Denn der Mensch strebt letztendlich doch nach dem Guten.

Der Autor




Philipp Laage, Jahrgang 1987, hat Kommunikationswissenschaft und BWL an der Westfälischen Wilhelms Universität Münster studiert und ist Volontär bei der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.