Aufmerksamkeit: Lassen Sie sich bitte nicht ablenken!

A
usgabe 55
Achtung: Aufmerksamkeit




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Editorial von Björn Brückerhoff
Geheimhaltung war das Schlüsselelement“.
Interview mit Markus Langer

Rampenfest in Oberpfaffelbachen
Film: The Ramp

Die Dinge sind unruhig
Marken im Wandel
Will it blend?
Großer Fettnäpfchenparcours
Ich kaufe, was ich sein möchte
Mit Bitte um Erlaubnis
Die Prominenzierungsmaschine
Die Werbelandschaft verändert sich

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Presse

Achtung: Aufmerksamkeit

Neue Marken und Produkte brauchen Vehikel, um Aufmerksamkeit zu binden. Das sind die Inhalte von Werbespots im Fernsehen und im Radio, von Werbeanzeigen in Zeitungen und Zeitschriften und im Web. Sie binden die Aufmerksamkeit ihrer Zielgruppen und lenken sie auf die Marke oder das Produkt. Schließlich hat kaum ein Produkt von allein die Kraft, für genügend dauerhafte Aufmerksamkeit zu sorgen und wirtschaftlichen Erfolg zu ermöglichen.

Jedes Medium hat spezifische Stärken. Das Fernsehen wirkt emotional und erreicht viele. Marke und Produkt werden schnell bekannt. Mit Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften können dagegen auch Informationen vermittelt werden, die im schnellen Fernsehen untergehen würden. Das World Wide Web vereint viele dieser Eigenschaften. Es kann Werbespots zeigen, emotional wirken und zugleich viele Informationen geschickt transportieren. Doch Konzepte können nicht einfach übernommen werden.

In dieser Ausgabe geht es um die Kunst, Aufmerksamkeit für Marken, Produkte und Personen zu binden. Es geht um die richtigen Vehikel. Im Titel-Interview berichtet
Markus Langer, Marketingleiter des Industriekonzerns Evonik Industries, warum ein Unternehmen, das sich vornehmlich an Geschäftskunden richtet, eine crossmediale Kampagne fahren kann, die im Web viel zitiert wird und sich vor allem an alle richtet, nicht nur an andere Unternehmen.

Der Ansatz des Industriekonzerns unterscheidet sich dennoch grundlegend von dem, was BMW im Netz probiert hat. Das Unternehmen, das sich mit seinen Fahrzeugen natürlich auch direkt an Verbraucher richtet,  hat in einer viralen Kampagne viel Liebe zum Detail erkennen lassen. Dreh- und Angelpunkt ist dabei der Film über die
Schildbürger aus Oberpfaffelbachen. Doch der echte Star der Kampagne ist die Vernetzung. BMW scheint ein probates Vehikel gefunden zu haben, Zielgruppen anzusprechen, die schwer über das Fernsehen erreichbar sind, dafür aber einen Großteil ihrer Zeit mit Social-Media-Anwendungen verbringen. So hat Jeff Schultz, der fiktive amerikanische Filmemacher, zahlreiche Profile im Web 2.0, zum Beispiel bei Facebook, Youtube, Flickr und Delicious. BMW betritt damit dünnes Eis. Schließlich werden verschleierte Engagements von Konzernen im hochsensiblen Social Web stets kritisch beäugt. Eine gehörige Portion Charme ist nötig, um eine derartige Kampagne mit gefälschten Identitäten nicht zum Desaster werden zu lassen. Doch auch das Ende der Kampagne scheint schwer zu kontrollieren, wenn Trittbrettfahrer das Steuer übernehmen.

Ähnlich bizarr ist die Kampagne des amerikanischen Mixerherstellers Blendtec. Firmengründer Tom Dickson zermalmt während seiner Web-Show
"Will it blend" allerlei Alltagsgegenstände mit einem Mixer aus seinem Produktprogramm. Golfbälle, Computerspiele und natürlich auch ein Exemplar von Apples I-Phone fallen ihm zum Opfer: "Don't try this at home". Die Verkäufe seiner Mixer, die normalerweise Nahrungsmittel zerkleinern,  sollen gestiegen sein.

Aber auch im direkten Kontakt müssen Produkte zeigen, was sie können. Das Vehikel ist hier die Verpackung. Neue Gegenwart-Autor Christian Thomas aus Wien wirft einen Blick ins Supermarktregal und zeigt, wie die Produkte des Alltags in stets neuen Gewändern auftreten, um uns zum Kauf zu überreden. Manchmal bemerkt kein Mensch die Veränderungen, manchmal finden die Verbraucher ihr Produkt nicht mehr im Regal.

Über weitere Wege, um auf Marken, Produkte und sich selbst aufmerksam zu machen, lesen Sie wie immer auf der aktuellen
Startseite des Magazins. Zum Beispiel über die Herausforderung, mit weltweiter Werbung nicht in Fettnäpfchen zu treten, über veränderte Rahmenbedingungen für Fernsehwerbung, Permission Marketing, Konsum als Selbstkonzept und die Vermarktungsfähigkeit der eigenen Person.



Viel Spaß mit dem Magazin wünscht Ihnen

Björn Brückerhoff



PS:

 

Juli 2008: Zehn Jahre Neue Gegenwart

Neue Gegenwart feiert am 4. Juli 2008 zehnjähriges Jubiläum.

Von einem verbesserten Design und neuen Funktionen können Sie aber schon in dieser Ausgabe profitieren. Auf der neuen
Themenseite erhalten Sie eine Übersicht aller Beiträge, die seit 2003 im Magazin erschienen sind  und die Sie kostenlos lesen können. Sämtliche Autoren und ihre Beiträge finden Sie in der neuen Rubrik Autoren. Und der Newsletter, den Sie natürlich weiterhin per E-Mail erhalten können, wird jetzt auch im Blog der Neuen Gegenwart veröffentlicht. Dort können sie ihn per RSS-Feed abonnieren.



Das Bild der Spinne ist von
Lies Meirlaen. Vielen Dank.