Da ist Musik drin
Seit einigen Jahren lässt sich das Wort "Musikindustrie" nur noch schwer von
dem Zusatz "Krise" trennen. Das Gefühl des Konsumenten für den Wert und
damit auch den notwendigen Preis der Musik scheint arg strapaziert, konnten
doch Musikdateien lange Zeit kostenlos überall herunter geladen werden. Dass das System des Filesharing
kurzfristig durch kostenpflichtige Musikangebote ersetzt werden könnte, glaubte so recht niemand.
Inzwischen gibt es einige funktionierende Modelle, auch Napster, jahrelang
Synonym für den illegalen Download von Musik, ist nach Jahren der
Ungewissheit inzwischen wieder am Start. Für 15 Dollar lassen sich
Musikstücke beziehen, die jedoch durch Digital Rights Management bei einer
Abmeldung vom Dienst wieder verschwinden. Apple versucht ein
anderes Modell: für 99 Cent pro Track kann der User die Musik auf seinen
Mp3-Player laden und sie sogar für immer behalten.
Im Kampf gegen den illegalen Download von Musik scheint eine reine
Verfolgung der Musikpiraten keine zufriedenstellende Lösung zu sein. Der
Medienexperte
Professor
Thomas Breyer-Mayländer rät in der Gegenwart zu einem
kombinierten Ansatz aus Aufklärung der Konsumenten, Verdeutlichung der
Rechtslage und einer klaren Steigerung der Attraktivität der
Angebote.
Doch die revolutionär einfachen Ideen mit klarem Zusatznutzen für den
Verbraucher, die ein System schnell verbreiten, fehlen bislang. Das könnte sich jetzt ändern, wenn der Plan von "Motor
FM" aufgeht. Das Download-Radio des ehemaligen Universal
Music-Chefs
Tim
Renner arbeitet mit herkömmlichen Mp3-Downloads,
verzichtet auf Kopierschutz und Digital Rights Management und könnte eine Magnetwirkung auf Konsumenten haben. Denn Motor FM will den
Musikfans eine Provision für den Online-Weiterverkauf der Musik bieten.
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AUSGABE 42
MUSIK: DIE STENOGRAFIE DES GEFÜHLS
STARTSEITE
EDITORIAL VON BJÖRN
BRÜCKERHOFF
VIDEO
KILLED THE VIDEO STAR?
MUSIC WAS MY FIRST LOVE
FROM SOUTH TO CENTRAL
MUSIK FÜR WIEDERVERKÄUFER
DIE WICHTIGEN 80ER: RICK ASTLEY UND
CO.
IN DER MUSIKALISCHEN GRAUZONE
RETTUNGSANKER DER
MUSIKBRANCHE?
KURIOSITÄTENKABINETT DER CHARTS
FÜNF FRAGEN/ZEHN ANTWORTEN
DEUTSCHE BEATS +
RUSSISCHE SÄNGER
WAS IST EIGENTLICH
DRUM&BASS?
ALLE AUSGABEN IM ARCHIV
DIE GEGENWART IN STICHWORTEN
ÜBER DAS MAGAZIN
IMPRESSUM
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Die Konsumenten fordern Musik, die glaubwürdig ist und an die geglaubt wird
–
vor allem von denen, die sie dem Konsumenten näher bringen:
Plattenhändler, Radiomacher Musikdownload-Plattformen und natürlich auch die
Moderatoren des Musik-fernsehens.
Gegenwart-Autor Claus
Hesseling hat mit einigen Pionieren ge-sprochen. So
polarisiert zum Beispiel
Steve
Blame, Ur-Gestein von MTV Europe:
"Das
Musikfernsehen ist tot." Was der Radiomoderator Ingo Schmoll und
der Videoclip-Regisseur Tim Keul dazu zu sagen, lesen Sie ebenfalls in
dieser Ausgabe.
Der Mercedes-Benz-Konzern
nutzt Musik zur
Verbesserung des Markenimages. |
VOR EINEM JAHR |
In der
inzwischen fünften Ausgabe der Online-Compilation
"Mixed Tape"
stellt der Autokonzern Musik von Nachwuchskünstlern und Profis zum kostenfreien
Download ins Netz, komplett mit Cover zum Selbstausdrucken.
Julian Petrin, Stadtplaner aus Düsseldorf und seit
vielen Jahren Musiker, war bei der ersten Runde von "Mixed Tape" dabei. In der Gegenwart
präsentiert er weitere Tracks aus seinem Album "From South To Central" –
kostenlos zum
Download. Auch können Sie einige Stücke von Künstlern des Labels
"Phunkfiction
Recordings" kostenlos herunterladen, eine Premiere in der
Gegenwart.
Weitere Beiträge zum Schwerpunkt finden Sie wie immer auf der aktuellen
Startseite
der Gegenwart. Unter anderem über das
Kuriositätenkabinett
der Charts,
Filmmusik,
den "Grey Tuesday" in der
musikalische
Grauzone und über das Geheimnis,
erfolgreich
russische Musik zu produzieren, ohne ein Wort Russisch sprechen
zu können.
Ihr
Björn Brückerhoff
PS: Mit den Schaltflächen "Blättern" am unteren Rand jeder Seite
können Sie
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Der Titel dieser Ausgabe wurde von
Leo N.
Tolstoi (1828-1910) inspiriert, der den Ausspruch geprägt
hat: "Musik ist die Stenografie des Gefühls."
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