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AUSGABE 38 DER BILDERSTURM STARTSEITE EDITORIAL VON BJÖRN BRÜCKERHOFF INTERVIEW MIT FLORIAN ILLIES MARKENKOMMUNIKATION DES TERRORISMUS KEINE ANGST VOR DER WAHRHEIT DOPPELT UND DREIFACH BESTRAFT OPFER DER GEWOHNHEIT ETHIK UND JOURNALISMUS: WIDERSPRUCH? DAS VISUELLE TIER LIEBER FÜNF MINUTEN ZWEIFELN... EIN BILD LÜGT MEHR ALS TAUSEND WORTE BILDER, DIE DEN KOPF VERDREHEN BILDER, TIEFGEFROREN ALLE AUSGABEN IM ARCHIV DAS REGISTER ÜBER DIE GEGENWART IMPRESSUM |
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Vielmehr sollten doch die Möglichkeit der Vorzensur wahrgenommen und kritisch diskutiert werden und die Frage: Haben wir wirklich alles gesehen? In Ihrer Dissertation zum Thema Zensur von 1997 beschreiben Sie Zensur zuerst als Charakteristikum totalitärer Staaten. Heute stehen zunehmend auch demokratische Rechtstaaten unter dem Verdacht, Informationen gezielt zu verbreiten oder zurück zu halten. |
ZUR PERSON |
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Dr. Roland Seim, M.A. Telos Verlag RolandSeim.de Medialog e.V. |
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Seim: Das Bemühen um die Einflussnahme auf die
private und die öffentliche Meinung ist durch die
Weltgeschichte hindurch ein Anliegen der Machteliten gewesen.
Es gilt der Satz: Wer die Information kontrolliert, der hat Macht.
Durch die immer rasanter fortschreitende Technisierung ist in den letzten
Jahrzehnten so etwas wie eine totale Kontrolle der
Information möglich geworden. Politische Maßnahmen
und militärische Operationen - alles kann öffentlichkeitswirksam
inszeniert werden. Von diesen Möglichkeiten
machen in der Tat auch demokratische Rechtsstaaten
Gebrauch. Denken wir beispielsweise an das Stichwort
"patriot act", unter dem die USA nach dem 11.
September verfügten, dass in ihren Medien keine Amerika-kritische
Berichterstattung erfolgen dürfe.
Oder an die Installierung so genannter
"embedded journalists", die während des Irak-Feldzugs mit selektierten
Informationen und diese unterstützendem Bildmaterial versorgt wurden, die
der Welt den Eindruck eines sauberen Krieges ohne
Leid und Tot vermittelten. Das sind zwei Beispiele
für vorzensorisches Eingreifen in den Medien. Eine
solche Einflussnahme ist den USA beispielsweise sogar verfassungsrechtlich
verboten. Dort soll ein sogenanntes "First
Amendment" die
wahrheitsgemäße Berichterstattung garantieren.
Dass sich die USA bemühen, gerade diese Ergänzung in der Verfassung
zu reformieren und damit zu entschärfen, kündigt
womöglich einen vollständigen Paradigmenwechsel hinsichtlich objektiver
Berichterstattung an.
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